Der Stand der Dinge
Knapp zwei Jahre nach Gründung der PJF möchten wir kurz mitteilen, was wir in dieser Zeit gemacht, erreicht, und wen wir bislang unterstützt haben. Um es kurz zu fassen: 90% der Zeit wurden mit Fundraising verbracht, was bei einer jungen Stiftung vermutlich normal ist. Geld einzusammeln dauert in jedem Fall wesentlich länger als es auszugeben. Das Ergebnis ist bisher ausgesprochen ermutigend, nicht nur für unsere kleine Stiftung, sondern vor allem für die Organisationen und Aktivisten, die wir sponsern konnten.
Das wären zunächst der ‚Fans for Nature e.V.’ unseres Komplizen und Freundes Helmut Huber, dem wir einen 6-stelligen Betrag für die Rettung des Regenwaldes und seine Auffangstationen für Orang-Utans und andere Opfer der Waldvernichtung nach Borneo überweisen konnten. Mehr Infos auf unserer Website oder bei www.fansfornature.org.
Stefanie Brendls Meeresschutzorganisation ‚Shark Allies’ konnten wir 5-stellig unterstützen, um ‚Stop Finning’-Kampagnen in USA und neuerdings auch in der EU (‚Stop Finning EU’) zu finanzieren. Mehr Infos auf unserer Website oder bei www.sharkallies.org.
Auch Dr. Christine Figgener, Meeresbiologin und Protagonistin unserer Doku ‚Im Einsatz für Meeresschildkröten’ (ZDF 2023) und ihren Verein ‚ProMar e.V.’ konnten wir 5-stellig unterstützen. Mehr Infos auf unserer Website, bei www.pro-mar.org, oder in der ZDF-Mediathek: ‚Hannes Jaenicke Im Einsatz für Meeresschildkröten’.
4-stellige Beträge gingen an:
- Friedrich Mülln und seine ‚Soko Tierschutz’ e.V., denen es u.a. gerade gelungen ist, die Schließung des Schlachthofs in Aschaffenburg aufgrund eklatanter Verstöße gegen Tierschutzgesetze zu erwirken. Mehr Infos auf unserer Website, bei www.soko-tierschutz.org, oder in der ZDF-Mediathek: ‚Hannes Jaenicke Im Einsatz für das Schwein’
- Birgit Brauns ‚AGA’ (Aktionsgemeinschaft Artenschutz e.V.), mit der wir seit Beginn unserer ZDF-Doku-Reihe ‚Im Einsatz für…’ kooperieren und die uns (wie Christine Figgener in Costa Rica) die Dreharbeiten über Meeresschildkröten in Watamu/Kenia ermöglicht hat. Mehr Infos bei www.aga-artenschutz.de oder in der ZDF-Mediathek: ‚Hannes Jaenicke Im Einsatz für Geparden’, … ‚Elefanten’… ‚Meeresschildkröten’.
- ‚Foodwatch e.V.’: Diese Organisation deckt unseres Erachtens am wirkungsvollsten die Praktiken der Nahrungsmittel- und Agrar-Industrie auf und beweist regelmäßig, wie wenig diese Branchen und ihre Lobbyisten im Interesse der Verbraucher*innen arbeiten, und wie sehr sie damit die Gesundheit von Mensch und Umwelt gefährden. Mehr Infos bei www.foodwatch.org.
- ‚Extinction Rebellion’ (XR), Gruppe München, die wegen ihrer Aktionen gegen die IAA München und die deutsche Verkehrspolitik vom Freistaat Bayern angeklagt wurde und finanzielle Unterstützung brauchte, um sich anwaltlich verteidigen zu können. Mehr Infos bei www.extinctionrebellion.de.
- Clean Ocean Project: Auf Fuerteventura soll der Hafen von Corralejo mit einem großen industriellen Dock erweitert werden. Die ganze Bucht, ihr Ökosystem und der Blick in Richtung Lanzarote würden für immer zerstört, vornehmlich für Kreuzfahrtschiffe. Die Insel wurde 2009 von der Unesco als Biosphärenreservat deklariert. Um dieses zu schützen versucht Clean Ocean Project, mit der Kampagne ‚Save The Bay’, dieses gewaltige Bauvorhaben zu verhindern, ggfs. per Klage vor Gericht. Ähnlich wie bei ‚Extinction Rebellion’ sponsert die Pelorus Jack Foundation die Anwaltskosten.
Die Pläne für 2024:
Tiergestützte Therapien:
Weil Tiere wie unser Namensgeber ‚Pelorus Jack’ uns Menschen soviel geben, aber außer Missachtung, Missbrauch oder Ausrottung wenig zurückbekommen, möchte die PJF ihnen etwas zurückgeben, auch den sogenannten ‚Nutztieren’ (eine herzlose, überaus entlarvende deutsche Wortschöpfung): Wir suchen Vereine und Organisationen, die mit tiergestützten Therapien Menschen mit schweren Einschränkungen und Behinderungen helfen. Bei diesen Therapien werden Esel, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und andere ‚Nutztiere’ eingesetzt, um vor allem Kindern und Jugendlichen im psychologischen, motorischen, sozialen und emotionalen Bereich zu helfen.
Den Anfang machen wir mit Anahid Klotz aus Paehl in Oberbayern, die die Eselsfarm ‚Asinella’ betreibt. Mit ihren Eseln bietet sie sowohl Therapien für Kinder mit Behinderungen an, als auch für Schulen und Lehrern, um mit Problem-Klassen und „schwierigen“ Kinder zu arbeiten. Ihre Erfolge sind erstaunlich, und wir sind stolz ihre Arbeit unterstützen zu können.
In Ländern wie Österreich und in Skandinavien werden solche Therapien im Gegensatz zu Deutschland oft mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Hier sind diese Angebote ausschließlich privat organisiert und (unter)finanziert. Viele Eltern geben ein Jahresgehalt dafür aus, um mit ihren Kindern zu höchst fragwürdigen Delfin-Therapien in die USA oder Karibik zu fliegen. Der Effekt ist bei den einheimischen Einrichtungen, auch wegen der Regelmäßigkeit und Praktikabilität, nachweislich höher als bei Delfin-Therapien mit Wildtieren in Gefangenschaft. Die PJF möchte möglichst viele dieser kleinen Vereine finanziell unterstützen, auch weil sie beweisen, wie wertvoll und anders ‚nutzbar’ diese Tiere sind als in der Massentierhaltung, bei Tiertransporten, in Schlachtfabriken und an der Fleischtheke.
ElasmOcean-Grundschulbox – Das Meer begreifen:
Kinder wollen „verstehen“ und „begreifen“. Diese Worte klingen gleich, sind es aber nicht: „Verstehen“ bedeutet das intellektuelle Nachvollziehen kausaler Zusammenhänge. „Begreifen“ ist die Wahrnehmung mit den Sinnen, vor allem bei eigenem Tun. Unsere Grundschulbox leistet beides. Für Lehrer:innen sind Wissensunterlagen und Lernmaterialien beigefügt, mit denen das „Verstehen“ angeboten werden kann. Vor allem aber – und das macht die ElasmOcean-Grundschulbox wohl einzigartig im deutschsprachigen Raum – sind vier haptische Angebote enthalten: Der Memory- und Bastelspaß „Ökosystem Meer“, das Fischernetz mit vielen originalgetreuen Tiermodellen, um Fischerei zu verstehen, das „Engelchen und Teufelchen“-Spiel zu persönlichem nachhaltigen Verhalten, sowie das Spiel „Recycling richtig gemacht“.Die Grundschulboxen sind wiederverwendbar, können also einer Grundschule für viele Jahre Unterrichtsunterstützung anbieten. Denn das ist das Ziel: junge Generationen auf die Fragen vorbereiten, die der nachhaltige Umgang mit der Natur auslöst. Die Schulbox wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2024 zur Verfügung stehen. Weitere Informationen können unter schule@elasmocean.org erfragt werden.
Merchandise: Gemeinsam mit Sina Trinkwalder und MANOMAMA bieten wir ab Sommer 2024 den Pelorus Jack Merchandise an: Hoodies, T-Shirts, Baby-Bodys, Turnbeutel etc…
Überflüssig zu erwähnen, dass sämtliche Produkte Bio und Fair, aus Resteverwertung, Deadstock und im Kreislauf produziert werden.
Unser Dank geht an…
Aller Anfang ist bekanntlich schwer, wir wissen, wie viele große, kleine, etablierte und unbekannte Umweltschutz-Organisationen es gibt und wie sehr diese um Spenden kämpfen (müssen). Den Anfang leicht gemacht haben uns einige großzügige Spender, zu denen wir persönlich Kontakt hatten, wie Michael Winter von Pro Win/Pro Nature e.V.; Aki Reinke, CEO der Union Investment; der EAGLES Charity Club e.V., der dank der Vermittlung von Ersin Soykandar, Patricia Cronemeyer und Frank Fleschenberg und mit Hilfe von Marianne und Michael (Hartl) per Golfturnier eine üppige Spende für die PJF organisiert hat. Auch das ‚Klimafestival für die Bauwende’ der Firma Heinze GmbH hat uns großartig unterstützt. Unsere wichtigste Unterstützerin aber ist, dank der Vermittlung von Ersin Soykandar, bisher die Evangelische Bank (gemeinsam mit der EB-SIM), mit der ich eine Kooperation vereinbart habe, die uns auf mindestens 3 Jahre eine Basisfinanzierung garantiert.
Am überraschendsten und schönsten sind die Spenden, die von Menschen kommen, die wir weder kennen noch ihnen jemals begegnet sind, die lediglich unsere Dokus oder Talkshow-Auftritte gesehen, unsere Bücher gelesen oder die Website besucht haben. Nicht nur wir als kleine Stiftung möchten dafür einen Riesen-Dank aussprechen, sondern auch die Engagierten, Aktivisten und Frontkämpfer, die stellvertretend für uns überall auf der Welt zu retten versuchen, was zu retten ist und trotz aller Widerstände und Rückschläge nicht kapitulieren. Wir sind stolz und dankbar, sie unterstützen zu können.